Die Ruhe kann den Sturm nicht aufhalten und doch verweilt sie in der Stille, bis der Ruf des Lebens so stark ist, dass sie sich entgegen aller Widerstände hinein ziehen lässt.
Ost-Berlin, Sommer 1984. Seit fünf Monaten zieht es Kim an den schmalen Fluss, der an der neuen Hochhaussiedlung vorbeiführt. Es ist der einzige Ort, an dem sie Frieden zwischen ihren Gedanken findet. Als würden sie hier an dieser Stelle keinen Raum finden, um sich in Bilder und Worte zu wandeln. Und dann taucht der zwölfjährige Moritz mit den traurigen Augen am Fluss auf, wirft Kim zurück in die Realität und schlägt Risse in die Mauer, die verbergen soll, was sie nicht sehen will. Das Leben.
Sie lässt es zu, erlaubt sich nach Monaten der Starre, dieses Leben wieder zu spüren und öffnet ihr Herz für Moritz und seinen Vater David. Sie geben ihr einen Grund zum Lachen, zum Lieben, Momente zum Glücklichsein. Und können doch an dem, was geschehen ist, nichts ändern …